Leider bleibt auch der Labrador Retriever nicht von Erbkrankheiten verschont. Dazu zählen insbesondere:


1. Hüftgelenkdysplasie (HD) u. Ellenbogendysplasie (ED):


Die Hüftgelenksdysplasie (HD) und die Ellenbogendysplasie (ED) zählen zu den Krankheiten, die als erblich eingestuft werden, deren Schweregrad aber durch Haltung und Fütterung beeinflusst werden kann. Ein Welpe und Junghund sollte nur seinem Entwicklungsstand angemessen bewegt und gefüttert werden. Übertreibungen jeglicher Art sollten vermieden werden.


Verschiedene Stufen der HD:


HD-Frei ( A ):
Die Gelenkpfanne ist tief, Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind gleichförmig. Es gibt an beiden keine Auflagerungen, der Winkel nach Norberg beträgt mindestens 105°. Bei hervorragenden Hüftgelenken (A1) umgreift ein Teil des Pfannenrandes den Oberschenkelkopf noch etwas weiter

HD-Grenzfall ( B ):
Oberschenkelkopf oder Pfannendach sind geringfügig ungleichmäßig und der Winkel nach Norberg beträgt 105° oder mehr oder dieser beträgt weniger als 105° und Oberschenkelkopf und Pfannendach sind gleichförmig. Geringe Unschärfen am Pfannenrand können vorhanden sein

Leichte HD ( C ):
Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind ungleichmäßig, der Norbergwinkel ist kleiner 100°. Geringe Unschärfen am Pfannenrand können vorhanden sein. Eventuell geringe Unschärfen oder geringe Anzeichen arthrotischer Veränderungen.

Mittlere HD ( D ):
Deutliche Ungleichheit zwischen Oberschenkelkopf und der Gelenkpfanne mit Teilverrenkung. Norbergwinkel größer 90°. Abflachung des Pfannenrandes und/oder arthrotische Veränderungen.

Schwere HD ( E ):
Auffällige Veränderungen an den Hüftgelenken, z.B. Ausrenkung oder Teilverrenkung. Norbergwinkel unter 90°, Deutliche Abflachung des Pfannenrandes. Pilzförmige, abgeflachte Verformung des Oberschenkelkopfes oder andere arthrotische Veränderungen.


2. Augenerkrankungen:

Man unterscheidet zwischen PRA (Progressiver Retina Dysplasie), HC (erblicher Katarakt) und RD (Retinadysplasie). Alle Erkrankungen können im schlimmsten Falle zur Erblindung führen. PRA ist erwiesenermaßen eine erbliche Erkrankung des Augenhintergrundes mit rezessivem Erbgang, die letztlich auf jeden Fall zum Verlust der Sehkraft führt.


Bei der Katarakt unterscheidet man zwischen erblichen Formen und den nicht-erblichen. Hunde mit einer erblichen Katarakt dürfen nicht zur Zucht eingesetzt werden. Zuchthunde müssen jährlich einen negativen ärztlichen Befund vorweisen. Auch bei RD unterscheidet man unterschiedliche Formen. Nur Hunde mit der totalen Form sind von der Zucht ausgeschlossen. Hier liegt völlige Blindheit vor. Die anderen Formen sind nicht nachweislich als erblich einzustufen.


3. Exercise Induced Collapse (EIC):


Hunde, die von EIC betroffen sind, können leichte bis moderate Belastung tolerieren, jedoch verursacht 5 bis 20 minütige anstrengende Belastung bei extremer Aufregung zuerst Schwäche und dann einen Kollaps. Schwer betroffene Hunde können jedes Mal kollabieren, wenn sie bis zu diesem Level trainiert werden – andere Hunde prägen diese Kollaps Episoden nur sporadisch aus.


Quelle: LCD e.V.